Studien mit Fischen beweist Rechnen bei Tieren
Rechnen bei Tieren – Das Primaten intelligent sind und mit Zahlen umgehen können, hat sich herumgesprochen.
Auch dass Vögel Rechenaufgaben lösen können, ist schon bekannt. Doch wir Menschen neigen immer noch dazu, Tiere wie Insekten und Spinnentiere als niedere Arten zu betrachten. Dabei haben nicht nur Affen, sondern auch Bienen und Spinnen in Experimenten bewiesen, dass Rechnen bei Tieren möglich ist. Nun gesellen sich noch Fische hinzu.
Die Zoologin Vera Schlüssel vom Zoologischen Institut der Universität erforschte mit einer Gruppe von Wissenschaftlern das Rechnen bei Tieren mit Barschen und Rochen und veröffentlichte ihre Studie in „Scientific Reports“.
Die Fische bekamen in einem Durchgang Karten gezeigt, auf denen entweder blaue oder gelbe Symbole standen. Bei blauen war die Zahl hinzuzählen, bei gelben abzuziehen.
Hinter dem Durchgang entschieden sie sich zwischen zwei Gängen, weil sie an deren Ende verschiedene Anzahlen von Symbolen sahen.
Bei der richtigen Wahl erhielten sie eine Belohnung. Hatte der Durchgang beispielsweise drei blaue Symbole gezeigt, die richtige Lösung der Gang mit den vier Symbolen (plus eins). Bei drei gelben war es der Gang mit zwei Zeichen (minus eins).
Richtiges Rechnen auch bei höherem Schwierigkeitsgrad
Schlüssel erhöhte den Schwierigkeitsgrad.
Sie wollte das Rechnen bei Tieren klarer testen.

Sie zeigte drei blaue Symbole beim Durchgang.
Dahinter kam aber die Entscheidung zwischen vier und fünf Symbolen.
Würde das Rechnen bei Tieren nicht stattfinden, dann schwämmen die Fische zur höheren Zahl.
Weil sie nur mehr oder weniger gelernt hätten. Doch es fand ein Rechenprozess statt.
Sie schwammen zur Vier.
Sie hatten drei und eins korrekt zusammengezählt.
Das Addieren erwies sich als etwas leichter als das Subtrahieren.
Trotzdem war das Forscherteam erstaunt. Die Barsche erzielten 78 % bzw. 69 % richtige Resultate, die Rochen 94 % bzw. 89 %.
Denkleistungen bei Tieren mehr achten!
Für dieses Rechnen bei Tieren war eine komplexe Denkleistung erforderlich. Die Wasserbewohner mussten nicht nur die Farben identifizieren, sondern auch eine Rechenoperation daraus erschließen. Darauf basierend die Entscheidung für das korrekte Ergebnis treffen. Und das Ganze ohne den Gehirnpart, der bei menschlichen Wesen für komplexe Vorgänge zuständig ist. Denn Fische haben keine Großhirnrinde.
Schlüssel weist ausdrücklich darauf hin, dass wir das Rechnen bei Tieren zum Anlass nehmen sollten, diese Lebewesen höher zu achten und nicht als primitiv abzutun.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.