Rückgang der Sprachen zu verzeichnen
Dass viele Arten von unserem Planten verschwinden, ist längst bekannt.
Doch man bezieht das auf Tiere und Pflanzen.
Tatsächlich verlieren auch Sprachen ihre Existenz auf der Erde.
Das haben Sprachwissenschaftler in internationaler Zusammenarbeit herausgefunden, darunter auch deutsche.
Während man sich hierzulande seit einiger Zeit Gedanken macht, ob das Niederdeutsche ohne bewussten Erhalt verloren geht, ist der Sprachverlust in anderen Gebieten rund um die Welt schon in vollem Gange.
Ursprüngliche Sprachen sind vom Aussterben bedroht, weil die nachfolgenden Generationen in anderen Sprachen erzogen werden. In hohem Maß handelt es sich dabei um Angehörige indigener Stämme.
Mit der Sprache gehen auch ein Stück Kulturgut und Identität verloren, und ebenso Erkenntnisse über geschichtliche Entwicklungen.
Globalisierung fördert Verlust einzelner Sprachen
Die Sprachvielfalt ist durch globale Einflüsse bedroht. Allein in dem südpazifischen Inselstaat Vanuatu kommen mehr als 140 verschiedene Sprachen auf ca. 300 000 indigene Einwohner.
Davon werden sich viele nicht halten können.
Waren für das Verschwinden in früheren Jahrhunderten noch die Kolonialisten verantwortlich, so sind es heute die Folgen der Globalisierung.
Ein Beispiel bietet der australische Kontinent. Als es dort noch keine Europäer gab, wurden weit über 200 Sprachen gesprochen.
Eine vom Aussterben bedrohte Variante verwendet ein Aborigines-Stamm namens Guugu Yimidhirr. Er besteht heute nur noch aus weniger als 800 Mitgliedern.
Auch in Nord- und Südamerika sind Regionen vom Rückgang der Sprachenvielfalt betroffen.
Besonders schade finden die Linguisten den Verlust von Sprachen deshalb, weil viele spezifische Eigenarten haben.
So kennen die Guugu Yimidhirr weder links noch rechts, sondern nur die Orientierung an Himmelsrichtungen. Andere indigene Sprachen kommen ohne Zeitangaben aus.
Grambank erhält linguistisches Wissen – Sprachen
Einiges Wissen wird in Datenbanken erhalten. Die größte ist die Grambank, entwickelt auf internationaler Ebene. Anteile haben unter anderem das Max-Planck-Institut in Leipzig und die Universität Kiel, gemeinsam mit den amerikanischen Elite-Universitäten Harvard und Yale.
Die Sprachenbank untersucht unter anderem die unterschiedlichen Merkmale von Grammatik und Satzbau. Dadurch kann man Zuordnungen zu Sprachfamilien treffen.
Die Grambank enthält Daten zu mehr als 2400 Sprachen. Sie ist für jedermann einsehbar unter Grambank – Languages and dialects (clld.org).
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.