Die Pläne zum Ausbau erneuerbarer Energien gelten auch der Landwirtschaft
Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe haben bereits Windkrafträder auf Feldern oder Solaranlagen auf den Dächern von Gebäuden und Ställen installiert. Die Pläne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gehen noch einen Schritt weiter.
Der Vorschlag sieht vor, dass auch landwirtschaftliche Flächen wie Felder zukünftig den Anteil der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien erhöhen sollen. Konkret gelingen soll dieses Vorhaben mit der Verwendung sogenannter Agri-Photovoltaikanlagen.
Diese Anlagen lassen sich auf den Feldern installieren, ohne dadurch die Fähigkeit zu nehmen, der landwirtschaftlichen Nutzung zu dienen. Der Anbau von Nahrungsmitteln soll somit nicht zum Erliegen kommen. Die kombinierte Nutzung würde tausende potenzieller neuer Flächen in Deutschland schaffen, die zukünftig dazu dienen können, Sonnenstrahlen in elektrische Energie umzuwandeln.
Die Umsetzung dieses Vorschlags steht derzeit noch in den Sternen
Konkrete Projekte, in denen die Agri PV Anlagen zum Einsatz kommen, wurden auch in Deutschland bereits umgesetzt.
Jedoch stellt sich die Frage, eignet sich diese Technologie bereits für den massenhaften Einsatz. Landwirte müssen sich im Vorfeld über die Risiken ebenso bewusst sein, als der vorhandenen Vorteile.
Zusätzlich erwirtschaften landwirtschaftliche Betriebe nicht unbedingt hohe Gewinne. Es ist daher auch vorab zu klären, wie hoch die Kosten sind im Vergleich zu den zu erwartenden Erträge.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat derweil in Aussicht gestellt, dass die Anlagen auf den Feldern den Erhalt von EU Förderungen nicht negativ beeinflussen würde. Jedoch sei es dafür erforderlich, dass weniger als 15 % des Feldes für die Nutzung der Anlagen zur Verfügung stehen.
Etliche Landwirte äußern Kritik am Vorgehen des Wirtschaftsministeriums
Der Anbau von Lebensmitteln ist in Deutschland sehr streng geregelt. Bestimmte Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden oder die Ernte darf nicht in den Handel geraten. Die Qualität des Bodens zu erhalten, ist daher in der Arbeit auf dem Feld einer der höchsten Ansprüche.
Der Deutsche Bauernverband gibt zu bedenken, dass dieser Vorschlag mehr mit den Klimazielen der Bundesregierung in Verbindung steht als den Wünschen, Landwirte zu entlasten. Derzeit würde es dringlichere Probleme von Landwirten geben, die es zu besprechen gäbe, bevor die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen als Energielieferant in den Fokus rücken sollten.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.