Parlamentswahl in Österreich: Ein Umbruch steht bevor
Vorläufiges Endergebnis und seine Auswirkungen
Parlamentswahl in Österreich – Bei der Parlamentswahl in Österreich hat die rechte FPÖ eine historische Mehrheit erreicht und ist mit 29,2 Prozent der größte Sieger.
Dieser dramatische Anstieg um 13 Prozentpunkte im Vergleich zur vorhergehenden Wahl verschiebt die Machtverhältnisse im österreichischen Parlament erheblich.
Die bisherige Regierungspartei, die konservative ÖVP, erlitt massive Verluste und landete mit 26,5 Prozent der Stimmen nur noch auf Platz zwei.
Die sozialdemokratische SPÖ erzielte 21,0 Prozent, während die Liberalen Neos und die Grünen mit jeweils acht Prozent und 7,4 Prozent die hinteren Plätze belegten.
FPÖ-Sieg sorgt für Schockstarre und Jubel
Die Wahlparty der FPÖ war geprägt von lautem Jubel, als die ersten Hochrechnungen eintrafen und die blaue Säule der FPÖ deutlich über der der ÖVP lag.
Konträr dazu herrschte in den Locations der anderen Parteien betretenes Schweigen.
Österreich befand sich kurz in einer Schockstarre, während Unterstützer der FPÖ ihre Arme jubelnd in die Höhe rissen.
Diese Wahl gilt als Richtungswahl, was durch die hohe Wahlbeteiligung von fast 80 Prozent unterstrichen wird.
Das Ergebnis ist keine Überraschung, da die FPÖ in den Sonntagsumfragen das ganze Jahr über ähnliche Werte erzielte.
Kickl: „Machtwort“ der Wähler
In der Wahlrunde äußerte sich der FPÖ-Vorsitzende Herbert Kickl ruhig und gelassen, in starkem Kontrast zu seinen energischen Wahlkampfauftritten.
Er sprach davon, dass der Wähler ein „Machtwort“ gesprochen habe, und zeigte sich bereit, für Koalitionsgespräche zur Verfügung zu stehen.
Doch Kickls ausgestreckte Hand bleibt vorerst ungenutzt, da keine der anderen Parteien Interesse an einer Zusammenarbeit mit der FPÖ zeigt.
Politische Aussichten und Koalitionsbildung
Österreich steht trotz der Wahl noch vor der Herausforderung, eine neue Regierung zu bilden.
Die bisherige Koalition aus ÖVP und Grünen wird ihren Rücktritt anbieten, den Bundespräsident Alexander Van der Bellen annehmen wird.
Gleichzeitig wird er den bisherigen Bundeskanzler Karl Nehammer bitten, die Amtsgeschäfte interimistisch weiterzuführen, bis sich neue Mehrheiten im Nationalrat, dem österreichischen Parlament, finden.
ÖVP im Krisenmodus
Für Bundeskanzler Nehammer und seine ÖVP ist das Wahlergebnis ein herber Rückschlag.
Die Partei musste mit einem Verlust von 11 Prozentpunkten den größten Stimmenverlust ihrer Geschichte hinnehmen.
Nehammer versucht dennoch, das Ergebnis schönzureden, indem er darauf hinweist, dass er die Partei nach dem Absturz von Sebastian Kurz bei nur 21 Prozent übernommen hatte.
Trotz des Verlusts bleibt Nehammer vorerst Kanzler und könnte diese Rolle noch längere Zeit ausfüllen, je nach den kommenden politischen Entwicklungen.
Eine sich verändernde politische Landschaft
Diese Parlamentswahl hat die politische Landschaft Österreichs nachhaltig verändert. Mit dem Sieg der FPÖ steht das Land vor einer ungewissen Zukunft, insbesondere da sich alle anderen Parteien weigern, mit der rechtspopulistischen Partei zusammenzuarbeiten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Parteienlandschaft und mögliche Koalitionen in den kommenden Wochen entwickeln werden.
Parlamentswahl in Österreich – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.