Inflation belastet zunehmend einkommensstarke Haushalte
Inflation belastet Haushalte – Während in den vergangenen Jahren insbesondere Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen von der Inflation betroffen waren, zeigen aktuelle Analysen, dass inzwischen auch wohlhabendere Haushalte deutlich stärker unter den Preissteigerungen leiden.
Eine Auswertung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung belegt, dass sich die Belastung verlagert:
Besserverdiener spüren die Teuerung nun stärker als zuvor.
Teuerung trifft erstmals stärker die oberen Einkommensgruppen
Lange Zeit hatten Haushalte mit geringeren Einkommen die Inflation besonders deutlich zu spüren bekommen, da Preissteigerungen für Grundbedarfsartikel wie Lebensmittel und Energie ihre finanzielle Lage erheblich belasteten.
Doch laut der neuesten Untersuchung zeigt sich nun ein anderer Trend:
In den letzten Monaten waren es vor allem einkommensstarke Haushalte, die überproportional von der Teuerung betroffen waren.
Laut IMK-Analyse lag die Inflation für Haushalte mit einem hohen Einkommen (über 5.000 Euro netto monatlich) im Januar bei 2,4 Prozent, während Familien mit zwei Kindern und hohem Einkommen eine Inflationsrate von 2,2 Prozent verzeichneten.
Im Vergleich dazu fiel die Preissteigerung für einkommensschwächere Gruppen geringer aus:
Für Alleinerziehende und Familien mit geringem Einkommen betrug die Teuerung im gleichen Zeitraum nur 1,7 Prozent.
Dienstleistungen als Haupttreiber der Inflation für Wohlhabende
Ein zentraler Faktor für diese Entwicklung liegt in der unterschiedlichen Zusammensetzung des Warenkorbs je nach Einkommensgruppe.
Während einkommensschwächere Haushalte einen Großteil ihres Geldes für Grundbedarfsartikel wie Lebensmittel und Energie ausgeben, konsumieren wohlhabendere Haushalte verstärkt Dienstleistungen, die zuletzt deutlich teurer wurden.

Besonders stark betroffen sind etwa Preise für Restaurantbesuche, Hotelübernachtungen oder Freizeitangebote.
Diese Dienstleistungen haben sich in den letzten Monaten erheblich verteuert, was dazu führt, dass Besserverdiener die Inflation nun stärker zu spüren bekommen.
Inflationsrate nähert sich dem EZB-Ziel – Inflation belastet Haushalte
Trotz dieser Verschiebung gibt es auch positive Entwicklungen.
Die allgemeine Teuerungsrate hat sich im Januar leicht abgeschwächt.
Für einige Haushaltsgruppen liegt sie inzwischen in der Nähe des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent.
Dennoch sind die Verbraucherpreise im Vergleich zu den vergangenen Jahren immer noch auf einem hohen Niveau.
Laut IMK-Analyse liegen sie im Fünf-Jahres-Vergleich rund 20,5 Prozent über dem Niveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen wirtschaftlichen Turbulenzen.
Langfristige Herausforderungen für einkommensschwache Haushalte – Inflation belastet Haushalte
Während sich die Belastung durch die Inflation nun vermehrt auf Wohlhabendere verlagert, bleibt die Lage für Haushalte mit geringem Einkommen dennoch angespannt.
Gerade sie haben in den letzten Jahren besonders stark unter der Teuerung gelitten und mussten hohe Preissteigerungen für Waren des täglichen Bedarfs verkraften.
Zwar sind Energie- und Lebensmittelpreise zuletzt nicht mehr so drastisch gestiegen wie in den Vorjahren, doch für viele einkommensschwache Familien bleibt die finanzielle Belastung hoch.
Ihre Möglichkeiten, Ausgaben zu reduzieren oder alternative Konsumgüter zu wählen, sind im Vergleich zu wohlhabenderen Haushalten stark eingeschränkt.
Inflation belastet Haushalte – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.