Die Posse um den serbischen Tennisspieler hat seinen letzten Akt erlebt
Novak Djokovic – Gleich drei Richter entschieden am Sonntag über den Einspruch von Tennisspieler Novak Djokovic.
Am Ende stand einstimmig fest, dass der Serbe nicht an den Australian Open teilnehmen darf und das Land umgehend wieder verlassen muss.
Dem Urteil vorausgegangen waren Zweifel an den Angaben des Visums, Pressekonferenzen, Proteste von Australiern mit serbischen Wurzeln sowie tägliche weltweite Schlagzeilen.
Bereits am Abend bestieg der Sportler ein Flugzeug und machte sich aus Melbourne auf den Weg nach Dubai.
Ersten Meldungen zufolge zeigte sich Djokovic selbst von der getroffenen Entscheidung „extrem enttäuscht“.
Die freiwillige Ausreise sei zudem ein Zeichen der Kooperation mit den Behörden sowie die Anerkennung des getroffenen Urteils.
Djokovic hätte auch andere Optionen gehabt
Innerhalb des Chaos, welches um die Einreise von Novak Djokovic nach Australien entstanden ist, geriet oftmals in Vergessenheit, dass der Aufenthalt Down Under nicht zwangsläufig an eine Impfung geknüpft wäre. Vorgesehen ist in den aktuellen Regularien auch eine Ausnahmegenehmigung aus medizinischen Gründen.
Der Antrag hierfür hätte bis zum 10. Dezember 2021 vorliegen müssen. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte der Tennisspieler eine Vereinbarung mit den australischen Behörden aushandeln können. Sehr wahrscheinlich wäre der Einreise eine Zeit der Quarantäne vorausgegangen, um die Gefahr mit dem Coronavirus infiziert einzureisen, möglichst gering zu halten.
Innerhalb Australiens wären mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Auflagen erforderlich gewesen. Die an Djokovic geübte Kritik wäre somit nicht nur anhand eines Verzichts auf die Teilnahme an den Australian Open zu vermeiden gewesen.
Dem Serben wurden auch die sozialen Medien zum Verhängnis
Novak Djokovic wollte als von Covid-19 genesen nach Australien einreisen. Ein purer Verdacht, dem Serben eine Täuschung zu unterstellen, hätte auch die australischen Behörden in ein schlechtes Licht gerückt. Die Verteidigungsstrategie des Sportlers scheiterte jedoch ebenfalls an Beweisfotos aus den sozialen Netzwerken sowie von Fans.
Abgebildet wurde Djokovic jeweils ohne Maske, nachdem dieser nach eigenen Angaben Tage zuvor positiv auf eine Infizierung mit Coronaviren getestet wurde. Der Sportler war somit indirekt auch dem Verdacht ausgesetzt, andere Menschen wissentlich der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt zu haben. Der Fakt, ob Djokovic wirklich infiziert war oder falsche Angabe gemacht hatte, wurde zur Nebensache.
Unter beiden Voraussetzungen bestanden Zweifel, dass der Tennisspieler die Auflagen mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit betrachten würde. Dennoch hinterlässt dieser Sieg der australischen Behörden in der Sportwelt einen faden Beigeschmack, der den Tennisstar noch lange begleiten könnte.
Wir bleiben am Tennisball für Sie. BerlinMorgen.