Der Nationale Rassismusmonitor
Rassismus wird wahrgenommen – Ein Großteil der deutschen Bundesbürger ist der Ansicht, dass es hierzulande Rassismus gibt.
Das macht rund 90 % der Deutschen aus.
Aus der Auftaktstudie zu einem neuen „Rassismusmonitor“, welche durch das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) erhoben wurde, geht hervor, dass 45 % der Menschen schon einmal rassistische Vorfälle beobachtet haben.
Mehr als 20 Prozent der Bevölkerung gibt an, bereits selbst von Rassismus betroffen gewesen zu sein.
Hiervon seien junge Menschen häufiger von direkten Rassismuserfahrungen betroffen als Ältere.
In der Studie wird Rassismus als eine Ideologie sowie als eine diskursive und soziale Praxis definiert, in der Menschen aufgrund von äußerlichen Merkmalen in verschiedene Gruppen eingeteilt wird.
Hierbei wird die „Abstammung“ verallgemeinert und unveränderliche Eigenschaften zugeschrieben.
Lisa Paus, die Bundesfamilienministerin ist sich sicher: Die Menschen sind bereit, sich gegen Rassismus in Deutschland zu engagieren.
Hierfür will sie das Engagement gegen Rassismus verstärkt fördern und das geplante Demokratiefördergesetz vorantreiben.
Rassismus im Alltag wird gesehen – Rassismus wird wahrgenommen
Zufolge der aufgestellten Studie meinen 65 Prozent der Befragten, dass es in Behörden rassistische Diskriminierung gäbe.
61 Prozent erleben Rassismus im Alltag bei sich selbst oder beobachteten diesen im nahen Umfeld.

Demnach sind rund 70 Prozent der Teilnehmenden an der Studie bereit, gegen Rassismus einzutreten und dies mit einer Demonstration, Unterschriftenaktion oder einem generellen Widerspruch unterstützen.
Allerdings gaben auch 45 Prozent der Befragten an, Rassismuskritik sei eine Einschränkung der Meinungsfreiheit im Sinn der „politischen Korrektheit“.
Hier seien manche Befragte zum Thema Rassismus zu überempfindlich, so die Studie. Weiter vertraten 52 Prozent sogar die Auffassung, dass die Betroffenen zu „ängstlich“ seien.
5000 Menschen befragt
Nur 35 Prozent der Befragten gaben an, noch nie mit Rassismus in Berührung gekommen zu sein. Aus diesem Grund beschloss der Bundestag 2020 ein bundesweites Diskriminierungs- und Rassismusmonitoring, mit welchem das DeZIM beauftragt wurde.
Für diese Studie interviewten WissenschaftlerInnen im Zeitraum von April bis August 2021 rund 5000 Menschen. Zukünftig ist ein solcher Lagebericht alle zwei Jahre geplant.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.